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Ich habe einen Traum...

Selig die Barmherzigen…

Unsere neue Serie zum "Jahr der Barmherzigkeit"

Am 8. Dezember hat Papst Franziskus das "Jahr der Barmherzigkeit" eröffnet und damit einen Zentralbegriff der biblischen Botschaft ins Zentrum gerückt. Die katholische Kirche in Österreich beteiligt sich mit zahlreichen Initiativen.

 

Barmherzigkeit – das klingt sperrig, fast altertümlich. Doch zugleich fasst wohl kein Begriff den Kern der biblischen Botschaft und auch das Zentrum des Pontifikats von Papst Franziskus so zusammen wie dieser Begriff: "Etwas mehr Barmherzigkeit verändert die Welt; es macht sie weniger kalt und mehr gerecht", erklärte der Papst bereits bei seiner ersten Ansprache als Papst am 17. März 2013. Wie wichtig ihm dies ist, zeigt auch, dass er ein "Außerordentliches Jahr der Barmherzigkeit" aus gerufen und am 8. Dezember 2015 symbol trächtig mit der Öff nung der Heiligen Pforte im Petersdom eröffnet hat. Das Heilige Jahr endet am 20. November 2016. Anlass ist jedoch nicht nur die inhaltliche Rückbesinnung auf die zentrale Kategorie der Barmherzigkeit, sondern auch das Zweite Vatikanische Konzil, das an eben jenem 8. Dezember vor 50 Jahren endete – und bis heute den wohl wichtigsten Markstein der kirchlichen Entwicklung im 20. Jahrhundert darstellt.

 

Leitbegriff des Christentums

 

Tatsächlich ist Barmherzigkeit ein Leitbegriff des Christentums, der sich schon im Alten Testament findet. Und auch die Botschaft Jesu ist im Kern eine Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit, die immer auch den Aufruf zur Barmherzigkeit unter den Menschen enthält, wie dies etwa in der Bergpredigt zum Ausdruck kommt: "Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen" (Mt 5,7).

 

Als "Heiliges Jahr" eröffnet das "Jahr der Barmherzigkeit" der Weltkirche besondere Möglichkeiten, missionarische Akzente zu setzen und im wahrsten Sinne des Wortes die Pforten zu öffnen: So auch in Österreich, wo sich die Diözesen mit zahlreichen Initiativen beteiligen – etwa mit der Benennung eigener Barmherzigkeits-Kirchen, in denen man einen Ablass erhalten kann. In der Steiermark werden diese Kirchen eigens mit einem Teppich gekennzeichnet. In Wien sollen darüber hinaus "Mobile Tore der Barmherzigkeit" Menschen an öffentlichen Plätzen die Möglichkeit bieten, über das Thema Barmherzigkeit ins Gespräch zu kommen.

 

Umfangreiches diözesanes Programm

 

In zahlreichen Pfarren wird außerdem die Fastenzeit genutzt, um die vom Papst angeregte Gebetsinitiative "24 Stunden für den Herrn" durchzuführen. Das Canisiuswerk beteiligt sich am "Jahr der Barmherzigkeit" unter anderem in Form einer Kooperation mit der Diözese Innsbruck: Diese hat eigenes Material für "Exerzitien im Alltag" zum Thema "Beherzt leben mit den Werken der Barmherzigkeit" entwickelt.

 

Darüber hinaus sind alle Gläubigen eingeladen, nach Rom zu pilgern und die römischen Hauptkirchen zu besuchen. Die Pilgerfahrt ist dabei mit einem besonderen Ablass verbunden. Diesem Aufruf kommt etwa die Diözese Linz nach, die gemeinsam mit der "KirchenZeitung" für 2016 eine Diözesanwallfahrt unter Leitung von Bischof Ludwig Schwarz nach Rom plant.

 

"Erdiger" geht's da in der Diözese Innsbruck zu, wo eigene "Themenwege" zum Thema Barmherzigkeit eingerichtet werden. Ein solcher Weg führt etwa vom Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams zum Krankenhaus.

 

Bei allen Aktivitäten ist es Papst Franziskus selbst, der zu Bedächtigkeit aufruft und vor forschem Aktionismus warnt, wenn er in seiner Predigt im März 2015 zur Ankündigung des "Heiligen Jahres" festhält, dass die Kirche nicht nur Mittlerin der Barmherzigkeit Gottes sein solle, sondern es selbst "nötig" hat, "Barmherzigkeit zu erlangen, weil wir Sünder sind".

 

Henning Klingen

 

 

Erschienen in: "miteinander" | Jahrgang 2016 | Ausgabe Jänner/Februar

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